... der Beginn eines Jahres?
Viele Astrologen erstellen Jahresprognosen, die die allgemeinen Tendenzen eines Jahres zum Thema haben. Als Bezugspunkt wenig tauglich ist der 1. Januar, denn nicht in allen Teilen der Erde beginnt das Jahr an diesem Tag.
Der chinesische Jahresanfang beispielsweise liegt irgendwo im (abendländischen) Februar oder März, und auch der islamische Kulturkreis hat eine eigene Zeitrechnung. Zulässig ist eine derartige Prognose also höchstens im "Abendland", und auch dieses nur, weil sehr viele Menschen an den Beginn eines neuen Jahres Hoffnungen, Wünsche und Vorsätze knüpfen. Ausserdem treten hier mitunter neue Verordnungen und Gesetze in Kraft.
In den Ephemeriden (Gestirnstandstabellen) beginnt das Jahr - d.h. Sternzeit 00 h 00 m 00 s - auf null Grad Waage, also mit dem Herbstanfang. Für manche ist das alte Jahr mit der "Mitternacht des Jahres", also mit dem Winteranfang beendet. Andere wiederum bevorzugen die Frühlingstagundnachtgeleiche als Startzeitpunkt in ein neues Jahr, weil mit dem Sternzeichen Widder auch der Tierkreis beginnt. Jetzt gibt es also schon vier Möglichkeiten zur Auswahl. Was tun?
Der französische Astrologe Andre Barbault, ein Meister der Mundanastrologie, empfiehlt, überhaupt keine Jahreshoroskope zu erstelllen sondern lediglich Quartalshoroskope, die auf die Sonnenwendpunkte (Sommer- und Winteranfang) bzw. Tagundnachtgleichen (Frühlings- und Herbstbeginn) berechnet werden und dann für ein Vierteljahr Gültigkeit haben.
Eine Auffassung, der sich der Autor anschliessen möchte.
Literaturhinweis: Michael Baigent / Nicholas Campion / Charles Harvey: Mundan-Astrologie, erschienen in der 'Edition Astrodata'.
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