:: Mundanastrologie - Einleitung ::
Die Mundanastrologie ist der Zweig der Astrologie, der sich mit den Horoskopen und Handlungen von Staaten, international tätigen Gruppen (NATO, EG, UNO u.ä.) und den Horoskopen von anderen politischen Vereinigungen wie Parteien beschäftigt.
Hinzugezogen werden natürlich auch die Horoskope von z.B. Politikern und Firmen, vor allem solchen, die weltweit operieren.
Im weiteren Sinne wird der Mundanstrologie auch die Beschäftigung mit globalen oder kollektiven Ereignissen (Massenkatastrophen, Kriege u.ä.) zugeordnet.
Bei Staaten werden unterschiedliche Daten zur Deutung herangezogen: die Ausrufung eine Staates (kommunistisches Russland, Israel), Verabschiedung oder Inkraftreten einer Verfassung (Sowjetunion, Bundesrepublik), die Unabhängigkeit (bei sehr vielen ehemaligen Kolonien).
Für schon ältere Staaten sind oft mehrere Horoskope interessant. Für die deutsche Geschichte wären da etwa zu nennen die Krönung Kaiser Karls im Jahre 814, die Entstehung des Deutschen Reiches 1871 und als neuestes Datum das der Wiedervereinigung beider deutscher Staaten. Die alten Horoskope sind deshalb noch immer von Bedeutung, weil sie ihre Spuren in der Geschichte hinterlassen haben, historische Wirklichkeit geworden sind.
In Diktaturen oder artverwandten Regierungsformen werfe mensch ein Auge auf die Daten des Solisten: Castro, Tito, Gadaffi, Hitler und wie diese verstörten Kinder alle heißen. Auch der Zeitpunkt ihrer Machtübernahme ist wichtig. In Monarchien ist das Krönungsdatum eines neuen Herrschers von Bedeutung. In Nepal wird dieses sogar noch von Astrologen im Voraus berechnet.
Auch bei Städten und Ortschaften lassen sich selbstverständlich Gründungsdaten herausfinden - wenngleich schon vorhandene mit besonderer Vorsicht zu handhaben sind. Da ist viel falscher, anschaulicher Müll im Umlauf. So beruht die Einschätzung für die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt Kiel auf einer Äußerung von Rudolf Steiner, der in dieser Stadt keinen Vortrag halten wollte, weil sie ihm zuviel Widderpotential hätte. Gemeint war Kiels damalige Rolle als wichtiger Reichskriegshafen. Nur hat Herr Steiner eins übersehen: die Stadt Kiel hat sich gegen die Einrichtung einer Marinebasis auf das Heftigste gewehrt - aus gutem Grund, wie sich spätestens nach den verheerenden Luftangriffen im Zweiten Weltkrieg zeigen sollte. Die Prozesse der Stadt Kiel gegen das Kaiserreich zogen sich über mehr als ein Jahrzehnt hin.
Historische Daten wie etwa die bereits angedeutete Bombardierung von Städten sind da bei der Findung von Horoskopen sehr viel aussagefähiger. Und es muss nicht immer Terror sein. Für Kiel wäre z.B. noch von Interesse die Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals oder die Gründung des Institutes für Weltwirtschaft.
Insgesamt ergibt sich eine Fülle von Möglichkeiten: die Wahl eines Bürgermeisters, die Einweihung eines neuen Bahnhofes oder eines Fährterminals, Freundschaftsverträge mit anderen Städten und, und, und. Es gilt: je herausragender das Ereignis in der Geschichte, desto höher die Wahrscheinlichkeit eines Bezuges zum Gründungshoroskop der Stadt.
Bei Firmen wirft man einen Blick auf den Zeitpunkt der Eintragung ins Handelsregister. Das Eröffnungsdatum ist natürllich besonders bei Ladengeschäften wie Banken, Gaststätten o.ä. interessant. Die Horoskope für Aktien werden auf den ersten Zeitunkt ihres amtlichen Verkaufes berechnet.
Für Radio- und Fernsehsender gilt als Radix der im wahrsten Sinne des Wortes erste Schrei, also der Sendebeginn.
Für Schiffe wird als Geburtsdatum der Stapellauf gesetzt; "weil es da das erste Mal schwimmt". Von Interesse sind allerdings auch der Termin der Jungfernfahrt bzw. der Indienststellung bei Kriegsschiffen und das Datum der Kiellegung.
Zur Lage - die 1980er und 90er Jahre
Neben Ephemeriden und Häusertabellen ist das dicke Fell eines der wichtigsten Arbeitsutensilien des gestandenen Astrologen. Damit ist nicht unbedingt eine eventuelle Pein bei der persönlichen Beratung gemeint, sondern eher der Umgang mit der "Mundanastrologie", die sich mit Politik, Geschichte und auch Katastrophen beschäftigt.
Denn auch dem abgebrühtesten Datensammler und astrologischem Unglücksbeschauer wird es in der letzten Zeit mulmig um die Magengegend herum, und vor allem geht es immer rasanter zu! Die Ereignisse überschlagen sich, der eifrigste Chronist kann nicht in dem Tempo tippen, mit dem die Geschehnisse einander ablösen. Sogar der ausdauerndste Beobachter kriegt langsam zuviel - sowohl bezogen auf die Menge der zu verarbeitenden Daten wie auch in Bezug auf den zunehmenden seelischen Schaden des Tagebuchführers.
Katastrophen häufen sich, und auf einem noch größeren Haufen könnte man die vielen, kopflosen Politiker stapeln, die mit ihrem konzeptionslosen Wirrwarr das Ruder schon lange nicht mehr in der Hand haben.
Aber welch ein Wunder auch, dass es in den letzten Jahren weltpolitisch bunt bis schwarz zuging, denn am Himmel sind planetarische Zusammenkünfte in einer zeitlichen Häufung zu beobachten, die selten ist. Hinzu kommt, dass hier die unterschhiedlichsten Kräfte aufeinandertreffen, so dass in einem Jahr diese und im nächsten gänzlich andere Voraussetzungen Geltung haben.
Die Zeiten drehen sich im Moment mehrere Takte schneller und wirbeln dadurch das Geschehen auf unserem Planeten etwas arg durcheinander. So ist vielleicht auch die Erschöpfung, die Resignation und die Vogel-Strauß-Politik vieler Menschen unter diesem Gesichtspunkt zu verstehen.
Während mensch normalerweise Zeit hat, neue kosmische Impulse zu integrieren und wie auch immer umzusetzen, sieht er sich in den 90er Jahren auf ein Karussell gesetzt, das sich immer schneller dreht.
Ist ein Ende abzusehen? Na, zumindest vorerst noch nicht. Die Jahre 1993 bis 1995 werden die gesamte Menschheit mit Sicherheit noch ordentlich beuteln. Erst danach wird eine "Zeitenwende" eintreten. Im Januar 1995 tritt der Pluto das erste Mal in den Schützen ein. Es liegt die Vermutung nahe, dass dieser Übergang einen Wandel in der internationalen Rechtsprechung und der Verantwortung anderen Völkern gegenüber nach sich ziehen wird.
Einen Vorgeschmack seines Wirkens im Schützen werden wir aus seinem direkten Zusammentreffen mit dem Jupiter Ende 1994 erhalten, dieses ein Ereignis, das nur etwa alle zwölf Jahre stattfindet.
Und Jupiter geriet ja bereits im August 1994 in die Schlagzeilen, als riesige Kometenbrocken auf seiner Oberfläche einschlugen. Wenngleich die spekulativen Deutungen dieses Schauspiels in der Regel maßlos und medienträchtig übertrieben waren, im Kontext sollte der Anlass zum Nachdenken allemal gegeben sein. Jupiter steht für unsere Rechtssysteme, für Glauben, Ethik und den gesunden Menschenverstand. Und vielleicht müssen hier mit dem ja nicht gerade häufig vorkommenden Durchgang des Pluto durch den Schützen eine Zeit lang ordentlich die Fetzen fliegen. Nachdem die Menschheit während des Plutodurchganges durch den Skorpion alles durcheinandergewirbelt hat, scheint es nun an der Zeit, sich wieder zusammenzuraufen.
Allerdings steht das Zusammenwirken von Jupiter und Pluto auch für den Kreuzzug, und wer weiss, welcherlei degenerierte Kräfte versuchen werden, die anliegenden Kräfte für sich zu nutzen, um mit ordentlich Getöse oder Waffengeklirre ihren machtpolitischen Irrsinn durchzusetzen.
Anlass zu Bedenken sollten auch die nächsten beiden Zeichenwechsel zweier Langsamläufer geben. Im April 1995 hält der Uranus das erste Mal Einzug in den Wassermann, im Januar 1998 und endültig im November 1998 verlässt auch der Neptun den Steinbock. Innerhalb von nur drei Jahren werden also die Strömungen der Zeit ihre Fließrichtung gänzlich verändern, und es steht in Frage, ob unsere so fähigen Wirtschaftsbosse und Politführer in der Lage sein werden, dieser tiefgreifenden Wendung mit ihren verkalkten Hirnen zu folgen. Die Gegenwart lehrt eigentlich das Gegenteil.
Allerdings: mit der Tendenz des Wassermanns, dem Vorhandenen ein gänzlich neues Aussehen zu bescheren, haben wir vielleicht die Hoffnung, dass die Kaste macht- und geldbesessener Politiker fürs erste ausgespielt hat. In der Dominantenkette wird ab 1995 der Uranus in seinem eigenen Zeichen Wassermann eine der stärksten Kräfte sein, und, wie es Thomas Ring formulierte: "Uranus ist der Neuanfang am anderen Rande des Abgrundes." (Astrologische Menschenkunde, Bd. II). Es bleibt also noch ein wenig Hoffnung.
Fest steht nur eines: es ist mehr als allerhöchste Zeit! Und für jeden, der sein Gehirn noch einigermaßen zu gebrauchen weiss, ist es eine gottverdammte Pflicht, den Mund aufzumachen, gegenzusteuern, mehr globale und persönliche Verantwortung zu übernehmen. Oder, wie es bereits in der amerikanischen Unabhängigkeitserkärung verankert wurde: "It is not their right to be free, it is their duty!" In diesem Sinne im vorliegenden almanach eine Übersicht über die etwas größeren Zahnräder im astrologischen Geschehen zwischen etwa 1983 und dem Ende dieses Jahrtausends, in der es vor allem um die Stellung der langsamen Gestirne im Tierkreis und um die Berührungspunkte dieser Kräfte untereinander (Aspekte) geht.
Technik und Gefahren der astrologischen Prognose
(Anm.: der folgende Text mag ein wenig bruchstückhaft erscheinen. Dies kommt durch seine Entstehungsgeschichte. Er ist ein Mitschnitt einer Diskussion, die über das Datenfernübertragungsnetz "Kiel" stattgefunden hat. Leider war mein hauptsächlicher "Gesprächspartner" nicht damit einverstanden, dass seine Zeilen außerhalb des besagten Netzes veröffentlicht werden. So bleibt denn auch hier die astrologische Einseitigkeit gewahrt ... Schade.)
Wir leben im Chaos, das hat mittlerweile auch die sog. Wissenschaft entdeckt. Was sie noch nicht entdeckt hat: das Chaos hat System.
Der Mensch, ja, die gesamte Natur lebt in Rhythmen und Zyklen: Tag und Nacht, Jahreszeiten, Ebbe und Flut, weiblicher Zyklus und, und und.
Die Astrologie als Urmutter und älteste der Wissenschaften setzt sich seit mehreren Jahrtausenden mit der Erforschung solcher Zyklen auseinander.
Diese Zyklen sind anwendbar auf organische Mechanismen wie den Menschen; sehr viel interessanter ist jedoch die Betrachtung von Perioden, die sich z.T. über mehrere hundert Jahre erstrecken. Zur Erforschung dieser Rhythmen sind nicht nur profunde Kenntnisse der Astrologie vonnöten.
Schon Kepler hat sich darüber beschwert, dass die meisten politischen Prognosen von sog. Astrologen gemacht werden, die von Geschichte und Politik nicht den blassesten Schimmer einer Ahnung haben. Kepler war auch einer der letzten, der für seine sehr genauen Prognosen den Zugriff auf uralte und sehr bewährte Techniken hatte.
Heutzutage befindet sich die Astrologie in einer etwas prekären Lage - wir wissen zur Zeit sehr viel mehr über psychologische und soziologische Mechanismen als noch vor 200 Jahren - aber wir heutigen Astrologen wissen über viele Techniken sehr viel weniger als unsere Altvorderen wie etwa Aristoteles, Plato oder Pythagoras. Von diesen Herren stammen einige der wichtigsten okzidentalen Studien und Techniken zum Thema.
Sehr viel altes Wissen ging verloren, und es ist die Aufgabe des forschenden Astrologen, beispielsweise die alten Zyklenmodelle wiederzuentdecken - eine irrsinnige Arbeit! Aber die Mühen lohnen sich, die Prognosen werden genauer und genau!
Es ist nicht nur der Ignoranz und der mörderischen Verfolgung durch die Kirche und der rationalistischen Wissenschaft zu verdanken, dass wir Astrologen da in einem gewaltigen Dilemma stecken.
Die Astrologie hat sich zudem noch selbst eine Reihe von Beinen gestellt, und es ist zu befürchten , dass sich da ganz üble geschichtliche Tatsachen wiederholen. Der schon zitierte Kepler wird ja oft als überzeugter Gegner der Astrolgie hingestellt; mit aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten und mit den üblichen, aus Vorurteilen gezimmerten Brettern vorm Kopf. Wenn Kepler sich über etwas beschwert hat, dann über die vulgären Auswüchse der Spökenkiekerei. Kepler stand zu seiner Zeit vor genau demselben geistigen Müll, gegen den auch ich heutzutage leidenschaftlich kämpfe. Etwa im 16. und 17. Jahrhundert fand so eine Art astrologische Inflation statt.
Es mischten sich Gestalten ins Geschehen, die von der Materie so gut wie nichts verstanden, bzw. den Leuten nur sensationsheischende Bruchstücke der Thematik verkauften. Zu dieser Zeit sind viele haarsträubende Techniken und Sichtweisen entstanden, die nicht das Papier wert sind, auf dem sie stehen. Leider werden diese Techniken von vielen Astrologen auch heutzutage noch ungeprüft angewandt. Wen wunderts, dass der Eimer der Prognose an allen Ecken tropft und leckt...!
Und auch heute wieder eine Inflation der Vulgärastrologie (-esoterik). Wer sich an den fragwürdigen Gestalten der Unterhaltungselektronik und anderer gängiger Medien orientiert, darf sich nicht wundern, wenn er nur Humbuk vorgesetzt bekommt. Und die wirklich Unmengen an Profit, die auf dem Gebiet der Esoterik abzuschöpfen sind, locken natürlich die Geldgeier an wie das Blut die Haie. Die Revolution der Senftöpfe - es lebe das "New Age"!
Dann gibt es da noch diejenigen, die irgendwelche Minderwertigkeiten mit "kosmischer Macht" kompensieren müssen oder irgendeinen blindwütigen Drang zur Macht, einen Profilierungsdrang ausleben müssen. Eine ungemein gefährliche Spezies!!! Denn diese Art von Scharlatan hat alles andere im Sinn, als seinen Klienten eine Hilfestellung zu bieten. Runtermachen! heißt die Devise. "Auch wenn ich nicht oben stehe, wenn ich jemanden runtermache, ist er immer noch unter mir!" Diese Leute schaden nicht nur ihren Klienten, sie bringen einen ganzen Berufszweig ernsthafter und "seriöser" Astrologen (was immer solche auch sind) in Verruf.
Grundsätzlich ist denjenigen "Propheten" zu misstrauen, die das Schwarze vom Himmel herunterprognostizieren. Wo es heute um ein Papstattentat und morgen um den Untergang dieses oder jenen Schiffes oder was-weiss-ich geht, ist Weghören angeraten. Hier sind Pseudo-Astrologen am Werk, die sich mit Schlagzeilen vom Format der Revolverpresse aus der ihnen eigentlich artgerechten Versenkung ins Rampenlicht katapultieren möchten. Wir bauen uns einen Weltuntergang - jeden Tag einen neuen. Diese Spezies wieselt vermehrt an Jahresübergängen in den Redaktionen aller möglicher Zeitungen herum, drängt sich zwecks Abladen eines Haufens von Mist in alle möglichen Talkshows und geht auf Tournee, um ahnungslose Klientel abzuzocken und um dann, wenn das Portemonnaie gut gefüllt ist, nie wieder gesehen zu werden.
Denn: je näher die Daten der angeblichen Katastrophen rücken, desto tiefer wird das Loch, in dem diese Schwarzseher dann auf einmal verschwinden. Gut! Pfahl durchs Herz, Schaufel her, zubaggern, einbetonieren, vergessen!
Ich muss allerdings zugeben: die Prognose hat ihre Grenzen, und das ist wohl auch gut so. Wenn ich einem Menschen für eine bestimmte Zeit eine vermehrte Unfalltendenz prognostiziere, so ist es ziemlich wurscht, ob er vor ein Auto läuft oder ob ihm der berühmte Blumentopf auf den Schädel knallt. Und während der so "gewarnte" Mensch wie Hans-Guck-in-die-Luft alle Blumentöpfe im Auge behält, stolpert er in das Loch vor seinen Füßen. Das Schwarzseherische allgemein ist nicht Sinn der Sache. Wenn ich das Unglück brauche, werde ich auch zielstrebig in die Situation laufen, die meiner seelischen Konstitution entspricht. Den Klienten zu warnen, ist deswegen nur die eine und eher unwichtige Seite der Medaille.
Es geht vor allem darum, den Menschen ihre geistig-seelische Lage bewusst zu machen, zu erfragen "Warum?", um dann PROPHYLAKTISCH tätig zu werden. Schon die Bibel weiss von einem Herrscher zu erzählen, der sich von seinem Seher über sieben fette und sieben magere Jahre berichten ließ und somit weise die Zukunft seines Volkes planen konnnte.
Gleichwohl: Astrologen sind keine Zauberer. Die Pflicht zur Freiheit (s. Declaration of Independance) gebietet es, seine Probleme selbst zu lösen - alles andere ist Sklaverei und genauso hoch zu bewerten wie alle Abhängigkeiten in welcher Form auch immer: Alkohol, Drogen, Valium und dergleichen segensreiche Erfindungen der Zivilisation mehr.
Prognose funktioniert unter Zuhilfenahme der Bewegungen der Planeten und ihrer genau definierten Berührungspunkte untereinander - wie im Einzelnen, sei hier nicht Thema, das ist nun wirklich zu kompliziert.
Die Planetenbewegungen (und die des Mondes) funktionieren wie eine Uhr. Sie haben (wahrscheinlich und genauso wie die Sternzeichen) keinen kausalen Einfluss auf ein Thema, aber sie zeigen an, was die Uhr geschlagen hat; und auch letztere hat ja keinen Einfluss auf die Qualität der Zeit.
"Die Planeten zwingen nicht,
sie machen nur geneigt!"
(Goethe)
Bis ungefähr zum Beginn des laufenden Jahrhunderts wurden die Planeten in "gute" und "böse" eingeteilt. Venus und Jupiter waren das kleine und das große Glück, Mars und Saturn der kleine und der große Übeltäter. Fatalistisch ergab sich die gängige Lehrmeinung in ihre unabänderlichen Qualitäten.
Heute weiss man, dass ein Planet nur die Spitze einer ganzen Kette von Analogien ist. Dies bedeutet auch, dass jeder Planet seine gute und seine schlechte Seite hat und dass es dazwischen noch eine ganze Menge von Entsprechungen gibt, aus denen der Astrologe wie auch immer die richtige Analogie zu finden hat - ein wahrhaft schwieriges Unterfangen, das z.T. mehr Bildung und Wissen erfordert als es zehn Astrolgen haben - denn den ganzen Planeten kann wohl kaum ein Mensch im Kopf haben...
Es liegt nun in der schon angesprochenen Freiheit des Menschen, mit den ihm angebotenen Kräften etwas anzufangen. So bedeutet etwa der Planet Mars einerseits blindwütige Aggression (der alte Kriegsgott), andererseits aber auch konstruktive Dynamik - jeder, der seinen Garten umgräbt, braucht eine gute Dosis Mars (ja, ja, der bringt die Energie nicht zurück, der verbraucht sie genau so, wie dieses ungesunde Süßzeug die Gesundheit verschlingt ...).
Wenn also Prognosen treffsicher sind, dann nicht etwa, weil genau diese oder jene Katastrophe dem Planeten immanent ist.
Nein, das funktioniert anders. Wer die Geschichte und das Tagesgeschehen beobachtet, der weiss, auf welchem Level der Entwicklung die Menschheit steht.
Wenn ich jetzt über Jahrhunderte die Knotenpunkte des irdischen Geschehens studiere und diese in eine Korrelation zu den Planetenrhythmen und -bewegungen setze (die ja dank der Keplerschen Bahnelementeberechnung auf lange Zeit im voraus sekundengenau zu berechnen sind), dann kann ich zumindest temporär bestimmen, wann bestimmte Ereignisse (Kriege, Krisen, Katastrophen, wirtschaftliche Entwicklung) wieder eintreten werden - mit einer zeitlichen Genauigkeit, die verblüffend ist.
Das ist wie eine Gleichung, in der ich mit Hilfe des Bekannten das Unbekannte bestimmen kann. Das heisst allerdings noch lange nicht, dass dieses Ereignis dann auch wirklich eintritt.
Die Einschätzung der Lage entwickelt sich also nicht nur aus der Beobachtung der Planeten sondern vor allem aus dem Studium der menschlichen Historie und deren folgerichtiger Weiterentwicklung, die sich dann mit Hilfe der Astrologie genau timen lässt. Und auch hier dann die Astrologie als Signalgeber.
Ein Problem, an dessen Lösung vielfach getüftelt wird, ist die lokale Determination. Hier hakt es an allen Ecken und Enden.
Es gab da mal einen Tag im Mai vor ein paar Jahren. Anfang Mai hatten die Amerikaner in der großen Syrte zwei libysche Migs vom Himmel geholt. Für erwähnten Tag wenig später schwante mir ganz Böses! Doch nicht etwa bei Gaddafi knallte es; es kam noch knüppeldicker: Tschernobyl. So kann's kommen.
Wenns denn hapert, so gibt es dafür noch einen guten Grund: das ganze ist trotz Computereinsatzes eine WAHNSINNIGE Arbeit. Forschende Arbeit in der Astrologie wird höchstens mit der zweifelhaften Genugtuung bezahlt, dass man doch wieder mal Recht hatte.
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Ausgabe 3.0 - November 2016